Eindrücke vom Schwarzwaldcup

Bei vielen Eltern stand am verlängerten Pfingstwochenende wieder einmal der Schwarzwaldcup im Terminkalender. Dieses Mal hatten wir uns in der Jugendherberge Dornstetten/Hallwangen eingemietet, was die Eltern angesichts der dort oft sehr niedrigen Nachttemperaturen gut fanden, die Mädchen waren aber einhellig der Meinung, dass Zelten viel cooler sei und wollen nächstes Jahr unbedingt wieder im Zelt schlafen.

So bewegten sich also am späten Freitagnachmittag verschiedene Fahrzeuge mit Eltern, Betreuern, Geschwistern und vielen, vielen Fußballspielerinnen der U13, U15 und U17 in Richtung  Schwarzwald. Nach und nach trudelten diese dann an der hiesigen Jugendherberge ein. Nun waren findige Helfer, die Eltern, gefragt um Biertischgarnituren, Grillholz etc.. zu organisieren um für das leibliche Wohl der ganzen Meute zu sorgen. Die größte logistische Herausforderung hatte Gerhard zu bewältigen, denn er musste die Schar pubertierender Mädchen auf eine begrenzte Anzahl von 4er oder 6er – Zimmer  verteilen.

Irgendwie hatte dann jeder einen Schlafplatz gefunden, etwas gegessen und die Erwachsenen konnten zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Während die U 17 wohl die ein oder andere kleine Zimmerparty veranstaltete, beschäftigten sich die jüngeren Mädchen mit Nintendos, Handys und den mitgebrachten Süßigkeiten und die ganz fußballverrückten spielten Fußball und ließen sich auch von der hereinbrechenden Dunkelheit nicht davon abhalten. Da die Haustür ab 22:00 Uhr verschlossen sein sollte und nur die Erwachsenen Haustürschlüssel besaßen, fanden die Kinder schnell heraus, dass man anstatt die Haustür zu benutzen, auch einfach aus dem Fenster klettern kann und dass dies außerdem auch viel witziger ist, als die Tür zu benutzen.

Am nächsten Morgen war erst mal Frühstück angesagt, wobei ein neuer Modetrend bei der U 17 zu beobachten war, man trägt nämlich jetzt als Schlafgewand bevorzugt Boxershorts und T-Shirts und die Mädels hatten kein Problem in der Aufmachung zu frühstücken. Danach machten sich alle nach Musbach auf, denn die U 15 stand an dem Tag auf dem Turnierplan. Die Mädchen waren hochmotiviert und schafften es mit der stimmgewaltigen Unterstützung der U17 bis ins Finale. Jeder neue Spielstand wurde von der U17 wie im Stadion angesagt und vor jedem Spiel waren alle, von der U13 bis zur U 17 auf dem Spielfeld um im Kreis ihre Motivation und Begeisterung lautstark zu demonstrieren. Es hat richtig Spaß gemacht dies mitzuerleben, wenn auch nur als Zuschauer.

Richtigen Nervenkitzel und Gänsehautfeeling gab es nach dem Halbfinale, als die Mädchen nach Gleichstand zum Siebenmeterschießen antreten mussten. Wieder standen alle Arm in Arm in der Reihe und fieberten mit den Schützen und vor allem mit der Torhüterin Jasmin mit. Ihr war es dann auch hauptsächlich zu verdanken, dass wir ins Finale kamen, weil sie nämlich souverän 3 Siebenmeter parierte. Im Finale gewannen, wenn auch nur knapp, die Gegner und die waren halt ehrlichgesagt auch die etwas  stärkere Mannschaft. Natürlich waren die Mädchen erstmal enttäuscht, dazu kam die körperliche Erschöpfung, aber die tröstenden und aufmunternden Worte der U17 und U13 halfen ihnen schnell über den Frust hinweg und wir traten die Heimfahrt in die Jugendherberge an.

Abends war wieder Grillen und gemütliches Beisammensein angesagt – für die Eltern, die Mädchen vergnügten sich auf ihre Weise…..ein paar hatten sich zu einer Nachtwanderung aufgemacht und während die Eltern noch diskutierten ob man besorgt sein müsste, sich zum Suchen aufmachen sollte etc.. trafen die Mädels wohlbehalten wieder ein.

Am nächsten Morgen wieder Frühstück und dann Transport nach Musbach, heute war die U13 an der Reihe. Wir kämpften uns wieder mit Siebenmeterschießen bis ins Halbfinale und mussten dann den kürzeren ziehen. Der lobenswerten und tatkräftigen Unterstützung der U17 Mädchen ist es zu verdanken, dass die erschöpften und enttäuschten Fußballerinnen überhaupt zu dem Spiel um Platz 3 angetreten sind und dieses dann mit dem anfeuerndem Gesang der U17 und U15 gewonnen haben.

Am Abend wurde diesmal Pizza in die Jugendherberge bestellt und bei den Mädchen war es relativ ruhig, man merkte ihnen die 2 Tage, die sie tagsüber nur an der frischen Luft verbracht hatten , die körperliche Anstrengung der Spiele und den wohl zu kurz geratenen Nachtschlaf an. Außerdem hatten wir alle die Sonne unterschätzt was an geröteten Wangen, Nasen und Ohren zu sehen war. Aber die erfahrenen Mütter hatten natürlich für jedes „Wehwehchen“ das passende Mittel parat und so ging auch dieser Tag friedlich seinem Ende entgegen.

Am nächsten Morgen herrschte nach dem Frühstück hektische Betriebsamkeit, denn die Zimmer mussten geräumt werden und auch am Grillplatz waren noch diverse Utensilien, Biertischgarnituren und andere Hinterlassenschaften zu beseitigen. Ehrlichgesagt hatte ich am Abend noch mit Grausen daran gedacht, dass wir das alles noch aufräumen und verstauen müssen, aber die Mädchen waren einfach alle klasse: in kürzester Zeit waren die Betten abgezogen, die Zimmer leergeräumt und gekehrt ,am Grillplatz waren keine Spuren mehr von uns zu erkennen und alle waren zu Abfahrt nach Musbach bereit.

Am letzten Tag nun war die U17 an der Reihe, die trat mit 2 Mannschaften an.  Während Mannschaft 1 in der Vorrunde ausschied, erreichte Mannschaft 2 das Halbfinale. Die gegnerische Mannschaft war gleichstark und die Mädchen kämpften um jeden Ball. Dann trafen unsere Mädchen das gegnerische Tor, aber der Schiedsrichter hatte den Ball nicht hinter der Linie gesehen und gab kein Tor. Unsere enttäuschten Mädchen protestierten und ….die Gegner nutzen die Situation um ein Tor zu schießen. Natürlich bin ich nicht objektiv, aber der Vater einer Spielerin hat unseren Treffer fotografiert und da ist eindeutig zu sehen, dass der Ball komplett hinter der Linie war.

Es wäre nun fair gewesen, ein Siebenmeterschießen auszutragen, aber der Schiedsrichter hatte das Sagen und so spielten die Mädels noch um Platz 3. Es war klar, dass sie nun keinen Bock mehr hatten und dieses Spiel verloren. So fuhren wir also gen Heimat mit Platz 2, 3 und 4 im Gepäck und ich finde die Mädchen haben alles gegeben und können stolz auf sich sein.

Am schönsten war es zu erleben, wie gut sich die Mädchen der U17 verstehen, wie motiviert  und begeistert sie sind und sich gegenseitig aufmuntern und unterstützen. Sie sind mit soviel Leidenschaft bei der Sache, dass ist wirklich beeindruckend.

Etwas Wichtiges habe ich an dem Wochenende gelernt, nämlich wie die Fanansage des aktuellen Spielstandes funktioniert. Als unsere Mannschaft  das 3:1 in einem Spiel erzielte, wurde von unseren Fans der aktuelle Spielstand angesagt. „FFC : 3  , Gegner: 0“ Ich habe natürlich 1 gerufen, schließlich hatte unser Gegner doch einen Treffer erzielt, worauf mich die Mädels aufklärten, dass man immer 0 sagen muss, zur Gegnerverwirrung  oder – demotivation……Aaahja , okay ich muss also lügen?……Ja, dass macht man so!…………………Tja, man lernt nie aus.´Auch wenn so ein Haufen pubertierender Mädchen (und auch deren Eltern) ziemlich anstrengend sind, hat das Wochenende Spaß gemacht und ich freue mich schon auf`s nächste Jahr……………..

Stefanie Ebert

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